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sekundarschule

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sekundarschule [2017/09/12 13:28] – [FDP-Vorschlag Alternative zur Sekundarschule] ronnysekundarschule [2017/10/03 23:08] (aktuell) – [Reaktionen] ronny
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-Diese Grafik zeigt die Neuanmeldungen an den Hauptschulen in Dülmen an. Auch hier kann ein fast kontinuierliches Absinken der Zahlen seit 7 Jahren  festgestellt werden. Dies macht deutlich, dass die Anzahl der Hauptschüler insgesamt im Laufe der kommenden Jahre noch weiter sinken muss, da aktuell auch noch ein Jahrgang 10 mit ca. 90 Schülern existiert, der zu den Sommerferien abschließen wird. Der nächste Jahrgang 10 hat dann nur noch ca. 80 Schüler usw.+Diese Grafik zeigt die Neuanmeldungen an den Hauptschulen in Dülmen an. Mann kann ein fast kontinuierliches Absinken der Zahlen seit 7 Jahren  festgestellen. Dies macht deutlich, dass die Anzahl der Hauptschüler insgesamt im Laufe der kommenden Jahre noch weiter sinken muss, da aktuell auch noch ein Jahrgang 10 mit ca. 90 Schülern existiert, der zu den Sommerferien abschließen wird. Der nächste Jahrgang 10 hat dann nur noch ca. 80 Schüler usw.
  
-Man kann zwar ein leichtes Abschwächen der Kurve in seinem Sinkflug beobachten, allerdings bewegen wir uns bereits an der absoluten Untergrenze für die Fortführung der HauptschuleD.h., selbst wenn die Anmeldezahlen sich halbwegs stabilisieren würden ((was niemand garantieren kann)), reicht im Extremfall ein schlechtes Jahr aus, um die Schule abzukündigen. Spätestens nach zwei schlechten Jahren hintereinander ist eine Abkündigung wahrscheinlich nicht vermeidbar.+Aktuell bewegen sich die Anmeldezahlen knapp über dem MinimumAber selbst wenn die Anmeldezahlen sich tatsächlich halbwegs stabilisieren würden ((was niemand garantieren kann)), reicht im Extremfall ein schlechtes Jahr aus, um die Schule abzukündigen. 
  
 Damit steht der Fortbestand der Hauptschule zukünftig jährlich auf der Kippe. Es mag durchaus so sein, dass die Bezirksregierung eine Schule nicht sofort schließen wird, sollten es mal zu wenige Anmeldungen sein. Aber es gibt keine Garantien dafür.  Damit steht der Fortbestand der Hauptschule zukünftig jährlich auf der Kippe. Es mag durchaus so sein, dass die Bezirksregierung eine Schule nicht sofort schließen wird, sollten es mal zu wenige Anmeldungen sein. Aber es gibt keine Garantien dafür. 
  
-Diese Unsicherheiten machen es fast schon zu einer Karikatur, dass die Kardinal-von-Galen Schule als ernsthafte und dauerhafte Alternative zu einer Sekundarschule dargestellt wird.+Zumindest gegenwärtig stellt die Kardinal-von-Gaalen-Schule daher keine zukunftssichere Option für Dülmen dar.
  
 Update 2017-04-26: Die vorläufigen Anmeldezahlen für 2017 sind da: {{:top_2_mitteilungen.pdf|PDF}} Update 2017-04-26: Die vorläufigen Anmeldezahlen für 2017 sind da: {{:top_2_mitteilungen.pdf|PDF}}
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-Dieses Jahr gibt es ein paar Anmeldungen mehr, das ändert jedoch nichts an der generell schlechten Ausgangssituation; 2014 gab es auch bereits 10 Anmeldungen mehr als im Vorjahr, anschließend sank der Wert zwei Jahre lang um ca. 15 Anmeldungen ab. 
  
 Quelle:  Quelle: 
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 **Es ist auf Basis der oben dargestellten Zahlen und den Informationen von Herrn Kock nicht auszuschließen, dass die Kardinal-von-Galen-Schule im Laufe der kommenden Jahre abgekündigt wird. Es gibt daher ein erhebliches Risiko, dass im Falle eines Nein zur Sekundarschule es in absehbarer Zeit kein Hauptschulangebot mehr im Stadtraum Dülmen geben wird.** **Es ist auf Basis der oben dargestellten Zahlen und den Informationen von Herrn Kock nicht auszuschließen, dass die Kardinal-von-Galen-Schule im Laufe der kommenden Jahre abgekündigt wird. Es gibt daher ein erhebliches Risiko, dass im Falle eines Nein zur Sekundarschule es in absehbarer Zeit kein Hauptschulangebot mehr im Stadtraum Dülmen geben wird.**
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 +Weitere Quelle: [[https://www.brd.nrw.de/schule/service/20140522Leitfaden.pdf]]
  
 ===== FDP-Vorschlag Alternative zur Sekundarschule ===== ===== FDP-Vorschlag Alternative zur Sekundarschule =====
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   * Katastrophale Raumsituation: Das Einführen einer Hauptschulklasse als Ersatz für eine öffentliche Hauptschule müsste theoretisch dazu führen, dass der Hermann-Leser-Realschule zusätzliche Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssten. Die sind aber derzeit nicht vorhanden - die Realschule verwendet schon heute die Räumlichkeiten der ehemaligen Paul-Gerhardt-Schule, weil die Raumsituation nicht passt. Wie man da einen separaten Klassenzug für Hauptschüler unterbringen möchte ((Wir reden ja immerhin noch von ca. 30 Anmeldungen im Jahr, die dann zusätzlich auf die Realschule anfallen würde)) - nobody knows. Theoretisch könnte man zwar die Räumlichkeiten des dann ehemaligen KvG mitnutzen, dies würde dann aber zu einer erhöhten Komplikation der Unterrichtsplanung und schlechteren Betreuung der Kinder führen, da mindestens die Lehrkräfte in den Pausen mit dem Pendeln zwischen den Unterrichtsorten beschäftigt wären. Der Umbau, der für die Sekundarschule geplant war, fiele im Falle eines Neins zur Sekundarschule weg (was ja auch von der Gegenbewegung so gewollt ist und forciert wird), daher fiele diese Möglichkeit für zusätzliche Unterrichtsräume weg.   * Katastrophale Raumsituation: Das Einführen einer Hauptschulklasse als Ersatz für eine öffentliche Hauptschule müsste theoretisch dazu führen, dass der Hermann-Leser-Realschule zusätzliche Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden müssten. Die sind aber derzeit nicht vorhanden - die Realschule verwendet schon heute die Räumlichkeiten der ehemaligen Paul-Gerhardt-Schule, weil die Raumsituation nicht passt. Wie man da einen separaten Klassenzug für Hauptschüler unterbringen möchte ((Wir reden ja immerhin noch von ca. 30 Anmeldungen im Jahr, die dann zusätzlich auf die Realschule anfallen würde)) - nobody knows. Theoretisch könnte man zwar die Räumlichkeiten des dann ehemaligen KvG mitnutzen, dies würde dann aber zu einer erhöhten Komplikation der Unterrichtsplanung und schlechteren Betreuung der Kinder führen, da mindestens die Lehrkräfte in den Pausen mit dem Pendeln zwischen den Unterrichtsorten beschäftigt wären. Der Umbau, der für die Sekundarschule geplant war, fiele im Falle eines Neins zur Sekundarschule weg (was ja auch von der Gegenbewegung so gewollt ist und forciert wird), daher fiele diese Möglichkeit für zusätzliche Unterrichtsräume weg.
-  * //Deshalb ist der für die Sekundarschule geplante Umbau der Schule ein essentieller Baustein für das Gelingen einer solchen Schule in Dülmen. Durch das angepasste Raumkonzept werden die Möglichkeiten einer differenzierten Einzelbehandlung gefördert. Zudem ist Dülmen in der Situation, dieses Geld leichter als viele anderen Gemeinden schultern zu können. Dülmen geht es finanziell vergleichsweise gut, hat in den letzten Jahren sogar Schulden abgebaut. Dazu kommt, dass Gewinn zu erwirtschaften nicht das primäre Ziel einer Stadtverwaltung ist.// 
  
 Der Vorschlag der FDP ist schlicht unzureichend.  Der Vorschlag der FDP ist schlicht unzureichend. 
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 Die große Preisfrage ist nun: Zählt Dülmen mit seinem derzeitigen Bedarf als große oder als kleine Gemeinde? Die große Preisfrage ist nun: Zählt Dülmen mit seinem derzeitigen Bedarf als große oder als kleine Gemeinde?
  
-===== Weitere Links =====+===== Formulierung der Frage =====
  
-  * [[http://www.dzonline.de/Duelmen/2878187-Keine-Zusammenlegung-von-Bundestagswahl-und-Buergerentscheid-Stadt-lehnt-Buergerbegehren-ab|Warum Bürgerentscheid nicht zeitgleich zur Bundestagswahl]]+  * [[http://www.dzonline.de/Duelmen/2973864-NRW-Ministerpraesident-und-Staatssekretaer-eingeschaltet-FDP-hofft-auf-Wende-in-der-Bildungspolitik]] Dülmener Zeitung.
  
-  * [[http://www.dzonline.de/Duelmen/2895599-Genug-Eltern-wuerden-die-Sekundarschule-waehlen-Die-Duelmener-entscheiden-selbst|Elternbefragung endete mit 229 Stimmen für die Sekundarschule, Statement zum Bürgerentscheid]] 
  
-  [[http://www.dzonline.de/Duelmen/2973864-NRW-Ministerpraesident-und-Staatssekretaer-eingeschaltet-FDP-hofft-auf-Wende-in-der-Bildungspolitik]] Dülmener Zeitung.+Zu dem Punkt der Frageformulierung kann ich Herrn Wolgemuths Befürchtungen nicht teilen. Der fragliche Paragraph ist im Wortlaut: //(7) Bei einem Bürgerentscheid kann über die gestellte Frage nur mit Ja oder Nein abgestimmt werden. **Die Frage ist in dem Sinne entschieden, in dem sie von der Mehrheit der gültigen Stimmen beantwortet wurde**, sofern diese Mehrheit in Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohnern mindestens 20 Prozent, der Bürger beträgt ((Quelle: http://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/justizportal_nrw.cgi?xid=146702,27)).//
  
-Zu dem Punkt der Frageformulierung kann ich Herrn Wolgemuths Befürchtungen nicht teilen. Der fragliche Paragraph ist im Wortlaut: //(7) Bei einem Bürgerentscheid kann über die gestellte Frage nur mit Ja oder Nein abgestimmt werden. **Die Frage ist in dem Sinne entschieden, in dem sie von der Mehrheit der gültigen Stimmen beantwortet wurde**, sofern diese Mehrheit in Gemeinden mit bis zu 50.000 Einwohnern mindestens 20 Prozent, der Bürger beträgt ((Quelle: http://www.lexsoft.de/cgi-bin/lexsoft/justizportal_nrw.cgi?xid=146702,27)). 
  
 Da steht nix von "muss Ja sein", sondern einzig, dass in dem Sinne entschieden wird, wie die Mehrheit gewählt hat. Hätte man also die ursprüngliche Frage gelassen, wäre das "Nein" genauso bindend für den Stadtrate gewesen, wie jetzt das "Ja". Da steht nix von "muss Ja sein", sondern einzig, dass in dem Sinne entschieden wird, wie die Mehrheit gewählt hat. Hätte man also die ursprüngliche Frage gelassen, wäre das "Nein" genauso bindend für den Stadtrate gewesen, wie jetzt das "Ja".
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 +Zwei Quellen, die ein "Ja" als zwingende Antwort für den Erfolg eines Bürgerbehrens voraussetzen:
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 +[[http://www.juraexamen.info/kommunale-politische-beteiligung-nach-den-%C2%A7%C2%A7-24-26-go-nrw/]]
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 +[[https://www.mehr-demokratie.de/fileadmin/pdf/Merkblatt_BE_Bayern.pdf]]
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 +Das Gesetz gibt das trotzdem nicht her. Eine Erklärung für die gelebte "Praxis" liefert dieser Wikipedia-Eintrag:
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 +//Aufgrund des in Deutschland vorherrschenden Demokratieverständnisses, dass nämlich stets die Änderung und nicht die Beibehaltung des Status quo einer Begründung (sprich: einer Unterstützung durch die Mehrheit aller Stimmberechtigten) bedarf, findet ein ausgesprochenes „Ablehnungsquorum“ in Deutschland praktisch nirgends Anwendung.// (([[https://de.wikipedia.org/wiki/Quorum_(Politik)#Ablehnungsquorum|Link]]))
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 +Es sieht so aus, als ob die Autoren der Dokumente gar nicht auf die Idee gekommen wären, das jemand mit dem Bürgerbegehren den Status Quo erhalten will. 
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 +===== Der Bürgerentscheid und Reaktionen =====
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 +==== Das Ergebnis des Bürgerentscheids ====
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 +http://www.duelmen.de/fileadmin/user_upload/duelmen.de/wahlen/2017-be/bf/index.html
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 +http://www.duelmen.de/fileadmin/user_upload/duelmen.de/wahlen/app/be2017.html
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 +Bürgerentscheid Soll in Dülmen keine Sekundarschule eingerichtet werden?
 +
 +9 Stimmbezirke
 +|Ja|72,3%|
 +|Nein|27,7%|
 + 
 +Die Mehrheit und Mindestzahl (7.686 Ja-Stimmen) wurde erreicht.
 + 
 +^Posten^Anzahl^Anteil^
 +|Abst.berechtigte|38.429| |
 +|Abstimmende|11.912|31,0%|
 +|Gültige Stimmen|11.894|
 +|Ja|8.604|72,3%|
 +|Nein|3.290|27,7%|
 +
 +==== Reaktionen ====
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 +http://www.dzonline.de/Duelmen/3004703-Buergerentscheid-erfolgreich-Sekundarschule-ist-abgewaehlt
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 +//FDP-Ratsherr Christian Wohlgemuth leitet aus dem klaren Votum einen schulpolitischen Auftrag ab: „Wir sollten jetzt sofort daran arbeiten, die Hauptschule so zu coachen, dass sie für die Zukunft gerüstet ist.“ Überlegungen, eine Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe einzurichten, hält er für verfrüht. Maren Ciliberto vom Aktionsbündnis zeigte sich tendenziell offen für eine Gesamtschule: „Ich weiß gar nicht, ob ich auch gegen diese Schulform auf die Straße gegangen wäre.“//
 +
 +http://www.duelmen.de/1020.html?&tx_ttnews%5Btt_news%5D=3881&cHash=be4b3f577737941df17355096e023949
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 +//„Ich werde dieses Ergebnis natürlich akzeptieren, da es in einem demokratischen Prozess entstanden ist“, betonte die Bürgermeisterin. „Allerdings bedeutet das Ergebnis aus meiner Sicht einen Stillstand in der Entwicklung unserer Schullandschaft. Das Problem der stark rückläufigen Anmeldezahlen an der Hauptschule ist damit nur verschoben und wir werden uns bald wieder damit beschäftigen müssen.“ //
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 +http://www.dzonline.de/Duelmen/3007370-Reaktionen-auf-den-Buergerentscheid-Suche-nach-der-Schule-von-morgen
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 +//Die langjährige Leiterin der KvG-Hauptschule, Christa Lambeck, hört diese Ankündigungen des FDP-Fraktionsvorsitzenden mit Verblüffung: „In den 20 Jahren meiner Schulleitungstätigkeit gab es keinen Kontakt mit der FDP, kein Interesse der FDP daran, die Arbeit der Schule kennenzulernen, keine Fragen nach Unterstützungsbedarf. Hier unterscheidet sich die FDP deutlich von anderen Parteien und Verbänden, mit denen die Schule stets in einem guten Austausch stand.“//
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 +//Markus Brambrink (CDU), Vorsitzender des Schulausschusses: „Wir haben wirklich alles, auch finanziell versucht, um die Akzeptanz der Hauptschule zu erhöhen. Aber die Eltern akzeptieren diese Schulform einfach nicht mehr.“ Deshalb wäre aus seiner Sicht die „Gesamtschule ohne gymnasiale Oberstufe“ eine Chance für Dülmens schulische Zukunft gewesen. Einen Plan B habe die CDU nicht in der Tasche, auch die Gesamtschule sei nicht automatisch der richtige Weg. „Ich fürchte, wir würden damit in der Bevölkerung auf ähnlich großen Widerstand stoßen, wie mit der Sekundarschule.“//
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 +===== Weitere Links =====
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 +  * [[http://www.dzonline.de/Duelmen/2878187-Keine-Zusammenlegung-von-Bundestagswahl-und-Buergerentscheid-Stadt-lehnt-Buergerbegehren-ab|Warum Bürgerentscheid nicht zeitgleich zur Bundestagswahl]]
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 +  * [[http://www.dzonline.de/Duelmen/2895599-Genug-Eltern-wuerden-die-Sekundarschule-waehlen-Die-Duelmener-entscheiden-selbst|Elternbefragung endete mit 229 Stimmen für die Sekundarschule, Statement zum Bürgerentscheid]]
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sekundarschule.1505215699.txt.gz · Zuletzt geändert: 2017/09/12 13:28 von ronny

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